Die erste Energiekooperative in der Region Mëllerdall
Aufgrund einer Initiative des Natur- und Geopark Mëllerdall, dies im Rahmen des europäischen Projektes „Life-Ip Zenapa“, gründeten am 5. Februar 2020 zwölf Bürger aus der Region die Energiekooperative „Energiepark Mëllerdall“. Zenapa steht für „Zero Emission Nature Protection Areas“ und will einen Beitrag zu Klima-, Natur- und Artenschutz leisten. Das Projekt wird finanziell von der Europäischen Union und dem Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltiger Entwicklung unterstützt.
Dieser Zielsetzung hat sich die neugegründete Kooperative „Energiepark Mëllerdall“ verschrieben. Sie wollen der Region helfen in ihrem Energiebedarf unabhängiger zu werden, indem der Ausbau von lokaler und umweltfreundlicher Energieproduktion unterstützt wird. So leisten sie einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz und schaffen gleichzeitig einen ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehrwert.
Warum nun eine Kooperative?
Einer für alle, alle für einen, das wussten schon die Musketiere von Alexandre Dumas. So ähnlich ist die Philosophie einer Kooperative. Konkret für den „Energiepark Mëllerdall“ bedeutet dies, dass jeder Bürger und jede Bürgerin sich an der Zielsetzung beteiligen kann.
Solarstrom auf dem eigenen Hausdach zu produzieren, war bis dato ein Privileg für Hauseigentümer, zudem musste die Lage des Hauses für den Aufbau einer Photovoltaikanlage geeignet sein. Dies ändert sich nun mit der Gründung der Kooperative. Alle Einwohner der elf Gemeinden des Natur- und Geopark Mëllerdall, können sich als Mitglied der Kooperative an gemeinsamen Photovoltaikanlagen beteiligen. Photovoltaik wandelt die Sonneneinstrahlung in sauberen elektrischen Strom um. Die Mitglieder der Kooperative leisten somit einen Beitrag zum Klimaschutz und haben nicht zuletzt clever investiert und ihre Beteiligung gewinnbringend angelegt.
Clever investieren
Ab 100 Euro kann jeder Bürger sich an der Energiekooperative beteiligen. Eine Kooperative lebt von ihren demokratischen Entscheidungsprozessen. So wird jährlich von allen Mitgliedern, die jeweils eine Stimme haben festgelegt, wie die Rendite zur Auszahlung kommt oder ob der Gewinn weiter investiert wird. Die Beteiligung an der Energiekooperative bedeutet eine sichere gewinnbringende Anlage.
Ein von den Mitgliedern bestimmter Verwaltungsrat berät und analysiert neue Projekte, überwacht deren Ausführung und führt die Beschlüsse der jährlichen Generalversammlung aus.
Aktuelle Projekte
Aktuell investiert die Kooperative ausschließlich in Solaranlagen. Weitere mögliche Investitionen könnten in Wind-, Wasserenergie und Biomasse getätigt werden. Zurzeit werden im Rahmen der Energiekooperative folgende Projekte ausgeführt oder sind in konkreter Planung:
- Zittig (Kläranlage 30kWp) entspricht dem Stromverbrauch von sieben Einfamilienhäusern – ausgeführt
- Berdorf (Kirche 30kWp) entspricht dem Stromverbrauch von sieben Einfamilienhäusern – in Ausführung.
- Consdorf (Sporthalle 100kWp) entspricht dem Stromverbrauch von 22 Einfamilienhäusern – bereit zur Ausführung
- Heffingen (Wasserspeicher 30kWp) entspricht dem Stromverbrauch von sieben Einfamilienhäusern – in Ausführung
- Echternach (Gemeindeatelier 30kWp) entspricht dem Stromverbrauch von sieben Einfamilienhäuser – in Planung
- Weitere Projekte wie zum Beispiel in den Gemeinden Fels, Rosport-Mompach, Waldbillig sind in Ausarbeitung.
Zukunftsorientiert und umweltfreundlich
Die öffentliche Vorstellung des „Energiepark Mëllerdall“ am 30. September in Consdorf war ein überwältigender Erfolg. Knapp 100 Bürger fanden sich im „Centre polyvalent“ ein, um mehr über die Funktionsweise der Energiekooperative und über die geplanten Projekte zu erfahren. Die Verantwortlichen der Energiekooperative sind gerne bereit in einem persönlichen Gespräch die am Projekt interessierten Bürger zu beraten. Alle notwendigen Informationen sowie die Vorstellungsversammlung der Kooperative (zwei Videos) befinden sich unter der Seite www.energiepark-mellerdall.lu
Der Verwaltungsrat setzt sich aus den folgenden Mitgliedern zusammen: Präsident: Marc Weides, Bech; Vize-Präsidentin: Renée Lucas, Echternach; weitere Mitglieder: Robert Alfter, Herborn; Florio Dalla Vedova, Larochette und Daniel Schaaf, Boursdorf.